Albanien - Traum und Wirklichkeit


Das kommunistische Albanien unter Enver Hoxha war ein totalitärer Überwachungsstaat, der überall Feinde witterte. Es gab regelmäßige Säuberungen, die Todesstrafe fand Anwendung und es gab eine große Zahl politischer Gefangener. Tausende politischer Gegner und Antikommunisten wurden hingerichtet. Die Albaner hatten bis Mai 1990 kein Recht auf einen Reisepass.

Zwei Jahrzehnte später hat Albanien einen dramatischen Wandel hinter sich gebracht. Und doch werden wenige Länder so wenig verstanden wie diese Adriarepublik. Grundlose Gewalt, organisiertes Verbrechen, Menschenschmuggel, Blutrache und erdrückende Armut sind die Assoziationen, die als erstes mit diesem Land verbunden werden. Dies ist nicht nur auf die besondere Grausamkeit des Hoxha-Regimes zurückzuführen. Das erste postkommunistische Jahrzehnt hat ebenfalls für einen Gutteil negativer Bilder gesorgt, die in der Anarchie von 1997 gipfelten. Es ist dieses dunkle und schwere Erbe, das die Geschichte des jüngsten Wandels Albaniens umso bemerkenswerter macht.